Ganz im Leben trotz Amputation
PEAK-Partner zum zweiten Heimspiel gegen St. Pauli ist der Verein A.G.I.L.
Wenn die ärztliche Kunst ein Körperteil nicht mehr retten kann, bleibt meist nur die Amputation als lebenserhaltende Maßnahme. Eine Amputation ist jedoch nicht das Ende, sondern der Anfang eines neuen Lebensabschnittes, wie der Verein Amputierte Ganz Im Leben (A.G.I.L) erklärt. Der Spendenpartner der PEAK-Aktion beim Heimspiel gegen den FC St. Pauli ist eine Anlaufstelle, bei der Betroffene Hilfe finden.
Diabetes, Krebs, Gefäßkrankheiten, Bakterieninfektionen oder ein Unfall – für eine Amputation kann es ganz unterschiedliche Gründe geben. Offizielle Zahlen gibt es nicht, Schätzungen belaufen sich auf 60.000 bis 80.000 Fälle pro Jahr in Deutschland. Wenn es keine therapeutische Möglichkeit mehr gibt, ein geschädigtes Körperteil zu erhalten, weil das eine schwerwiegende gesundheitliche Bedrohung oder dauerhaft starke Schmerzen für Patienten zur Folge hätte, wird dieser drastische Schritt nötig. Der Verein Amputierte Ganz Im Leben (A.G.I.L) mit Sitz in Mühltal bei Darmstadt ist eine Gruppe von Amputierten und ihren Angehörigen und will Ansprechpartner sein. Gemeinsam will man Probleme erörtern und Betroffenen und ihren Angehörigen mit Ratschlägen zur Seite stehen, um ihre Lebenssituation zu bewältigen.
Hilfe in scheinbar ausweglosen Situationen
„Wir kennen die Probleme", sagt die Vorsitzende Carla Pöschl. „Wir hören zu, wir suchen Lösungen, wir beraten und helfen und wir sind für die Menschen da!" Einmal im Monat trifft man sich im Club Behinderter und ihrer Freunde (CBF) in Darmstadt. Zudem gibt es gemeinsame Unternehmungen wie Schwimmen und Kegeln. Auch Diskussionen mit Referenten verschiedener Fachrichtungen gehören zum Programm, um für die Situation der Betroffenen Aufklärung und Verbesserung zu erhalten. Die PEAK-Spendenaktion soll zunächst dazu beitragen, damit der Verein Frischamputierten mit verschiedenen Hilfen zur Seite zu stehen kann, wie Pöschl sagt. Immer wieder gerieten zudem Mitglieder aufgrund ihrer Behinderung in scheinbar ausweglose Situationen, bei denen der Verein helfend einspringen könne.
Krankentransporte und Sportprothesen
Pöschl nennt als Beispiel einen beidseitig amputierten Mann im Rollstuhl, der eine Wohnung im 3. Stock eines Hauses hatte. Der Aufzug war über mehrere Monate defekt und von der Kasse wurden nur Fahrten zum Arzt übernommen. Der Verein übernahmen einige der Fahrten, bei denen der Mann aus seiner Wohnung abgeholt und wieder zurückgebracht wurde.
Oder der Fall eines Jungen, der mit zehn Jahren aufgrund einer Krebserkrankung ein Bein verloren hatte. Die Kasse wollte keine Sportprothese bezahlen. Mit einer Spendensammlung brachte der Verein 8.000 zusammen für die Prothese und ein entsprechend umgebautes Fahrrad. „Er ist jetzt 18 und macht sein Sportabitur", berichtet Pöschl mit etwas Stolz. „Mit zehn Jahren hatten man ihn in die Sonderschule geschickt, weil er allen Lebensmut verloren hatte." Sehr wichtig sind die gemeinsamen Unternehmungen, die den Zusammenhalt im Verein fördern und vor allem das Selbstvertrauen der Betroffenen stärken, wie Pöschl sagt. „Viele Amputierte trauen sich nach der Amputation nicht in die Öffentlichkeit, weil sie nicht zeigen wollen, dass sie ein Körperteil verloren haben." Auch hierfür sollen die Spenden aus der PEAK-Aktion eingesetzt werden.
Gute Erfahrungen mit dem FC St. Pauli
Gesammelt wird im Heimspiel gegen den FC St. Pauli (Samstag, 24. Oktober, 13.00 Uhr). In den vergangenen Jahren hat der SV Darmstadt 98 gegen die Hamburger meist gut ausgesehen. Vergangene Saison schickten die Lilien St. Pauli mit einem 4:0 nach Hause. Die Tore erzielten Mathias Honsak, Yannick Stark, Marvin Mehlem und Victor Pálsson. Insgesamt ist die Zweitliga-Bilanz gegen die Kiez-Kicker mit 9 Siege, 2 Remis und 5 Niederlagen positiv. Unvergessen ist dabei die Partie am letzten Spieltag der Saison 2014/15, als Tobias Kempe die Lilien am Böllenfalltor mit seinem Freistoßtor in die Bundesliga schoss.
PEAK ruft zur Spende auf! Unterstützen Sie am 24.10.2020 beim Spiel gegen den FC St. Pauli, den A.G.I.L. e.V.
Spendenkonto:
A.G.I.L. e.V.
Volksbank Darmstadt
IBAN: DE88508900000006417400
BIC: GENODEF1VBD
Weitere Informationen:
Telefon: 06151-592570
E-Mail:
Homepage: www.agil-muehltal.de